Während unseres Urlaubs in der Normandie haben wir uns an zwei Tagen mit dem Gedenken und der Geschichte des D-Day gewidmet – zwei Tage, die uns tief bewegt und gleichzeitig fasziniert haben.

Erster Halt: Das 360°-Kino in Arromanches

Den Anfang machte das Cinéma Circulaire 360° oberhalb von Arromanches-les-Bains. In einer halbrunden Kuppel tauchten wir mit eindrucksvollen Originalaufnahmen in die Geschehnisse rund um die alliierte Landung am 6. Juni 1944 ein. Die Kombination aus Bild, Ton und Atmosphäre vermittelte ein intensives Gefühl für die Dimensionen der Operation Overlord – von der Landung am Strand bis zur Befreiung von Paris. Gänsehaut inklusive.

Direkt an der Küste: Nazi-Deutsche Bunker und Batterien

Danach ging es weiter zu den gut erhaltenen deutschen Bunkeranlagen direkt an der Küste, unter anderem zur Batterie Longues-sur-Mer. Zwischen meterhohen Betonmauern, verrosteten Kanonen und Ausblicken aufs Meer lässt sich die strategische Bedeutung dieser Orte erahnen. Und gleichzeitig fragt man sich unweigerlich: Wie muss es gewesen sein, hier zu kämpfen, zu warten, zu hoffen – auf beiden Seiten?

Omaha Beach – Sand voller Geschichte

Am Nachmittag standen wir schließlich am weltbekannten Omaha Beach. Heute ein scheinbar friedlicher Küstenabschnitt, war er am D-Day einer der blutigsten Landeabschnitte für die amerikanischen Truppen. Es ist schwer zu begreifen, dass dieser Ort einst Schauplatz von Tod und Heldentum war. Der Wind, die Wellen, die weite Sicht – und im Hinterkopf das Wissen um die Geschichte – machen diesen Ort zu einem der eindrucksvollsten des Tages.

Der amerikanische Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer

Den Schlusspunkt des ersten Tages setzte der Besuch des amerikanischen Soldatenfriedhofs. Über 9.000 weiße Kreuze und Davidsterne, akribisch in Reih und Glied, erinnern an die Gefallenen. Es ist ein stiller, würdevoller Ort – erhaben, traurig und zugleich tröstend. Die Atmosphäre dort ist kaum in Worte zu fassen. Jeder Schritt über das gepflegte Gelände ist auch ein Schritt des Respekts.

Vor 6 Jahren habe ich einen ähnlich Tag schon einmal mit meinem Freund André gemacht. Am Omaha Beach und auch am amerikanischen Friedhof waren damals noch einzelne alte Männer in Uniform und Orden zu sehen, die in Rollstühlen geschoben wurden und von ihrer Familie begleitet sich ihren Erinnerungen gestellt haben. Leider sieht man diese  alten Männer heute nicht mehr.

Der kleine Soldatenfriedhof in Bazenville

Der zweite Tag begann mit dem kleinen Soldatenfriedhof in Bazenville mit insgesamt 979 Gräber. Die meisten davon sind Britischen Soldaten vorbehalten (630), hauptsächlich Soldaten der 69. britischen Infanterie-Brigade. Es gibt auch 21 kanadische, 1 australische, 1 polnische und 326 deutsche Gräber.

The Britisch Normandy Memorial 

Das britische Normandie-Denkmal wurde 2021 von König Charles (damals Prinz von Wales) offiziell eröffnet. Das Denkmal verzeichnet die Namen der 22.442 Soldaten und Soldatinnen unter britischem Kommando, die am D-Day und während der Schlacht um die Normandie im Sommer 1944 gefallen sind.

Dazu gehören Menschen aus mehr als 30 verschiedenen Ländern. Ihre Namen wurden in Stein gemeißelt und schließlich auf einem Hügel mit Blick auf Gold Beach verewigt. Auf dem Gelände befindet sich auch ein französisches Denkmal, das dem Gedenken an die französischen Zivilisten gewidmet ist, die in dieser Zeit ums Leben kamen.

Diese beiden Tage im Versuche der Erinnerung an den D-Day waren mehr als nur Sightseeing – sie waren eine Reise durch Geschichte und Emotionen. Man verlässt sie mit Demut und der Hoffnung, dass sich solche Ereignisse nie wiederholen.

 

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