Am 1. Mai fand in Kamp-Lintford die deutsche Meisterschaft im Moto Cross statt. Eine Veranstaltung für Zuschauer und auch für Fotografen, denn man kommt hier sehr nah an die Fahrer und ihre Bikes heran und kann irre Fotos schießen. Je nach Wetterlage muss man damit rechnen, dass herumfliegender Matsch ein großes Thema ist. Ebenso tut man sich selbst einen Gefallen, wenn man zumindest etwas Watte oder Oropax dabei hat, denn es ist wirklich wahnsinnig laut.
Soviel zum Setting, nun zur Fotografie. Ist es schwer, dort gut Bilder zu produzieren?
Ich würde sagen: Ja! Zumindest wenn ich mir meinen ganzen Ausschuss anschauen. Mit ca 350 Bildern bin ich nach Hause gekommen und habe mich gleich ans Sichten der Bilder gemacht. Bei mir ist der Workflow so, dass ich mir alle Bilder anschaue und jedes mal diejenigen zum Löschen markieren, die mir nicht gefallen. Nach zwei Durchläufen war die Menge der Bilder dann auf 100 geschmolzen, der Rest - ab in die Tonne. Und auch von den verbliebenen Bildern sind meiner Meinung nach auch nur ca. 10 Bilder von der Qualität, die ich haben möchte, die anderen sind eher von mittlerer Güte und würden meinem Anspruch zur Veröffentlichung nicht genügen. Wobei 5-10 gute Bilder, also jene, zu denen man steht und die man für würdig hält, dass andere diese sehen, schon eine gute Quote darstellen.
Aber in diesem Fall war ich doch etwas enttäuscht und habe mich gefragt, warum nicht mehr passable Bilder entstanden sind. Das wesentliche Problem der Bilder war die fehlende Schärfe oder "Knackigkeit", die ich eigentlich erzielen wollte. Woran hat es gelegen? Sicherlich daran, dass ich bei der Wahl der Belichtungszeit mit 1/640 und 1/800 bei ISO200 noch zu langsam fotografiert habe. Die Situationen hätten eine noch schnellere Belichtung erfordert. Doch dazu war mein Tamron-Objektiv nicht mehr in der Lage. Das Tamron 16-300 ist einfach nicht lichtstark und kommt bei diesem Setting offensichtlich an seine Grenzen. Ich hätte vielleicht den ISO-Wert hochziehen können, doch das mache ich sehr ungern. Jedenfalls ist mit diesem Objektiv ein solches Thema nicht zu machen, der Fokus ist langsam, es kommt zu wenig Licht rein, um schnelle Zeiten zu bekommen, und so hat man am Ende eine Menge Ausschuss. Hier ein Beispiel:
Ein anderes Problem an diesem Tag ist rein hausgemacht, d.h., meine Sache. Ich war so von der Action und der Lautstärke angetan, dass ich mir zu wenig Gedanken über den Bildaufbau gemacht habe. Also entstanden viele Bilder von Bikes in der Luft, nur dass dies auf den Bildern so keine Wirkung hat bzw. es dem Betrachter schwer fällt, diese einzuordnen. Ohne entsprechende Bezugspunkte oder -größen im Bild bringen diese Bilder gar nichts. Denn wohin fällt das Quad wie hier im Beispiel?
Ohne den Boden oder andere Bezugslinien hängt das Quad einfach in der Luft und für den Betrachter ergibt sich kein schlüssiges Bild. Denn es kann ja nicht einfach so im leeren Raum hängen und zudem kann das Auge nicht erfassen, wie hoch denn das Objekt in der Luft ist. So macht das Bild einfach keinen Sinn für uns, auch wenn wir aufgrund des dargestellten Objektes wissen, dass dort Action im Spiel war.
...und nächstes Jahr will ich da wieder hin!